Samstag, 1. Juni 2013

2 x gezwickt, das Hirnzwickerl * Der Hundling *

b i l d e r b u n t  *  Der Hundling


Was ist ein Hundling

Wikipedia: in der Lorraine/Frankreich http://en.wikipedia.org/wiki/Hundling



Der lange Winter hat ihm nichts ausgemacht, auch nicht, daß dieser herbstliche Frühling mit Herzinfarkt nicht aus der Hospiz wollte.

Schlau stellt er fest, daß andere ihrer erbärmlichen Reisesucht schon wieder verfallen sind, was ihn selbst aber nicht vom regelmäßigem Streunen abhält. Dann steckt er seine schnüffelnde Schnauze in etliche Reisekataloge, und los geht´s. Dieser Hundling treibt sich überall herum, und nicht nur in Ostfrankreich. Wissbegierig läuft er besonders gern die Routen anderer ab, schläft mit Vorliebe in fremden Betten, kommt aber dank seiner intensiven Studien auch durchaus auf eigene Wege.

Nun trabt er wieder aus seiner dunklen Hütte hervor, der Frühling-Sommer-Herbst locken ihn, überall seine Persönlichkeit zu markieren.

Wenn er nicht am Streunen ist, begegnen wir ihm auch auf dem Gehsteig. Seine scharfen Augen sind auf ferne Ziele ausgerichtet, seine Gedanken vertieft in seine nächsten kühnen Aktionen. Das erleben wir auch im Supermarkt. Unterwegs, gierig auf Futtersuche ist er abenteuerlich unterwegs. Wenn wir von diesem Shoppingflitzer nicht überrannt werden wollen, ist es besser, diesem windschnittigen Hundling auszuweichen. Schnell besorgt er im Drogeriemarkt noch ein kleines Weihnachts- oder Geburtstagsgeschenk. Mit Preisschild, versehentlich mit fehlendem Inhalt , oder gar unverpackt bewegt er gewöhnlich damit das Herz seines Menschenfreundes, daß es gleich schneller klopft.

Weder Neid noch Eifersucht beherrschen sein Vokubabular, er ist nicht besitzergreifend, er ist ein Wesen der Tat. Der Hundling ist ein bekannter Alles- und Gernfresser. Er wittert Neuigkeiten in seiner Umgebung und freut sich schwanzwedelnd darauf, mit den Sinnen eines Wolpertingers alles auszuprobieren; wäre auch excellent darin, wenn er denn dessen Begabung hätte. So erregt er unsere mitfühlende Aufmerksamkeit für sein klägliches Scheitern. Wenn unsere Streicheleinheiten ihn aufgebaut haben, er sich ausgekotzt hat, trollt er sich, seinen dringlichen Geschäften am nächsten Baum nachzugehen. Er ist eben ein Hundling.

Seine Freundschaft erweist er uns, indem er vertrauensvoll unsere Couch belegt und seine tiefsten Gedanken ausbreitet. Freudvoll und gierig alles verschlingt was wir ihm anbieten. Während er mit der einen Pfote in seinem Gebiß nach Resten sucht und sammelt, sind seine Ohren aufmerksam gespitzt für alles Neue, das seinen Routen dienlich sein könnte. Für Dank hat er nicht immer sein Maul frei vor lauter Schmatzen und Belehrung. „Freunde zu haben sind wahrlich ein Geschenk, man soll Freundschaften pflegen und tut gut daran, sonst sind wir eines Tages sehr einsam und verlassen“. Das prophezeit uns dieser kluge Teppichporsche. Am besten geben wir ihm was er braucht und vor allem seine Leibspeise. Wir wissen ihn doch zu schätzen. Und was um Himmels willen soll sonst aus uns werden?

Wer im Hundling einen beständigen treuen Freund erwartet, kann allerdings überrascht werden und lange warten. Wenn dieser seine Großzügigkeit uns gegenüber nicht in Form von vielem unermüdlichen Gebell kundtun darf, oder dem Anspringen mit Dreckpfoten auf unsere zarte Seele, auch freundliche Beweise seiner Kontaktfähigkeit zu uns, kann er aus unersichtlichen Gründen sich zum reißenden Werwolf verwandeln. Dann zerfetzt er mit geiferndem Maul alles was ihm lieb und heilig ist. Wenn wir Glück haben, nutzt er nicht sein Gebiss, weil er vor lauter Kläffen einfach nicht dazu kommt. Falls diese Töle lautlos verschwindet, brauchen wir uns keine Sorgen machen, da es meist nur von kurzer Dauer ist. Da erspart diese Fußhupe uns lediglich eine Menge Engergie für unsere un-sinnigen sinn-losen Zweifel, Gedanken und Sorgen. Sie schnüffelt grad mal um die Ecke und zeigt uns nur ihren Hintern, das ist alles. Bleiben wir daher froh, daß unsere Hose ganz geblieben ist. Vielleicht richtet sie im Moment ihre Augen auf ein anderes Bein - das nennt man Glück!

Manch seiner Kinder haben es schwer, sofern er welche haben sollte und diese auf den Vornamen ihres Hundlingsvaters hören, die schwarzen Außenseiter dieser Zucht. Sie pflegen ihre kranken Zeckenteppiche liebevoll, kümmern sich um sie, und das all neben eigenem Beruf und den Verpflichtungen. Werden - was nicht überrascht - eifersüchtig von Hundlingsgeschwistern gebissen, und letztendlich auch noch von den alten Hundlingen aus der Familie verjagt!

Von einem Hundling kann man Fremdwörter und deren praktische Umsetzung lernen wie z.B. "Effiziens". Gewöhnliche Gastgeberallüren hat er nicht nötig, am liebsten feiert er in Gesellschaft - vor allem sich selber. Gegessen wird wie es kommt, weil es denn unbedingt sein muss, die Zeit es ergibt und wie es der übersichtliche Küchentisch nebst Futternäpfen hergibt. Das spart Energie für Wesentliches, erspart den Abwasch oder Stromkosten für Spülmaschine.

Der Hundling ist beiweitem kein fauler Bettvorleger, fleißig und pfiffig arbeitet er durchaus auch als Wachhund in Stellungen von Politik und Wirtschaft für schlafende Herden. Denkt sich effektive Einsparungen für festgefahrene Notlagen aus, hat umgreifende Pläne, überrascht mit leeren Wundertüten und beweist Ausdauer. Er besetzt pflichtgetreu seinen Platz in der Forschung für neue chemische Medikamente, für Fress- und Fraßvorschriften, und für Waffen, sitzt in sogenannten christlichen Betrieben und anderen religiösen Einrichtungen. Ob Führungspositionen oder Dienstleistungen, es macht keinen Unterschied. Spricht Recht, belehrt geduldig "Gerechtigkeit ist RosaProsa" - Der Hundling kennt sich aus!


Er hat die Nase vorn, weiß, wohin der Weg führt. Er hat die Denkerstirn,
er hat die Liebe zu sich selbst entdeckt, er ist gut zu sich, er setzt sich durch
er macht sprachlos

Aber wenn er allein ist,
legt er die Sehhilfe ab, sein Gebiss liegt im Glas, die letzte Gesichtsstraffung erschlafft im Spiegelbild,
sein Verstand ist müde vom vielen Denken und Tun, von den Abenteuern dieses Hundelebens
Schlafen wollen, zur Herde gehören ist nun sein Traum


Was für ein Hundling!

Gegen Einsamkeit und miese Laune 
ist meine Empfehlung, ein Hirnzwickerl lesen 
Auch mal wieder in "ein gutes Buch reinschauen", 
z.B.  "Die Möve Jonathan“ oder "Illusionen“ von Richard Bach lesen
und gute Musik anhören, die das Herz erhebt. Vielleicht dazu tanzen? 
Auch allein macht es Spaß.
Dann wirds schon!

Passen Sie auf sich auf - Er lauert überall


Internetbild – foto unbekannt

alle Rechte vorbehalten © Katharina Hecht

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen